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Von links: Klaus Karl (Berater Wasserrahmenrichtlinie, Landwirtschaftskammer NRW), Marcel Claus (Gemeinde Venray, Agropole-Projekt) Peter Dercks und Dr. Anke Schirocki (Agrobusiness Niederrhein e.V., Agropole-Projekt)
Aus dem Projekt "Agropole"

Ressourcen sparen durch Präzisionsbewässerung – Gartenbau Dercks zeigt, wie es gehen kann

Im Hinblick auf knapper werdende Ressourcen und Folgen des Klimawandels entschied sich Peter Dercks aus Geldern-Walbeck vor einigen Jahren, gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer an der Entwicklung eines präzisen Bewässerungssystems zu arbeiten. Ziel war es, den Verbrauch von Wasser und Dünger in der Topfpflanzenproduktion zu reduzieren. Seitdem entstanden zwei Prototypen eines Exaktgießwagens.

Zusammen mit der Firma Rathmakers, hier hauptverantwortlich mit deren ehemaligem Mitarbeiter Reiner Schreiber, konzipierte Dercks 2015 seinen ersten Prototyp, der von Anfang an einwandfrei funktionierte. 2018 wurde ein zweiter Prototyp in Betrieb genommen. Mit diesem werden kleine Töpfe mit großem Flächenbesatz versorgt. Anders als bei herkömmlichen Bewässerungssystemen lässt der Exaktgießwagen nur gezielt über den Pflanztöpfen Gießwasser mit darin gelösten Nährsalzen ab. Dazu befinden sich auf dem Boden Markierungen, mit deren Hilfe die Pflanztöpfe passend auf der Fläche aufgestellt werden können, über die sich der Gießwagen hin und her bewegt. Es sollte auch möglich sein, die Pflanztöpfe mittels eines Absetzroboters beim Aufstellen genau zu positionieren. Dies zu testen, soll eine der nächsten Aufgaben sein, die sich Dercks und die Beteiligten der Landwirtschaftskammer auf die Fahnen geschrieben haben. 

 Dass die Technologie im jetzigen Entwicklungsstadium bereits Vorteile für Umwelt und Ressourcenverbrauch hat, konnten bisherige Anwendungen im Gartenbaubetrieb Dercks deutlich belegen. Da in den Zwischenräumen nicht bewässert wird, kann beinah jeglicher Austritt von Wasser und Dünger in Boden und Grundwasser verhindert und der Verbrauch von Wasser und Dünger auf ein Minimum reduziert werden. Je nach Topfgröße und Belegung werden mit dieser Technologie 60 bis über 70 Prozent Wasser bzw. Düngerlösung im Vergleich zu herkömmlichen Gießwagen eingespart. Im Vergleich zu der inzwischen gängigen Bewässerung über Kreiselregner, ist das Einsparpotential noch etwas höher.

Agropole-Projekt lädt zu Betriebsbesuch bei Dercks ein

Um die Entwicklungen rund um den Exaktgießwagen vorzustellen, lud Herr Dercks zusammen mit den Projektpartnern des deutsch-niederländischen INTERREG-Projekts Agropole (Agrobusiness Niederrhein e.V., Gemeinde Venray und Brightlands Campus Greenport Venlo) Ende August Interessierte zu einer Betriebsbesichtigung ein. Unter den Teilnehmenden waren u.a. Gärtner aus umliegenden Betrieben, Vertreter der Wirtschaftsförderung, Beraterinnen und Berater der Landwirtschaftskammer sowie ein Student, der aktuell mit drei weiteren Studierenden die ökologische Nachhaltigkeit dieses Gießwagens, seine Wirtschaftlichkeit und Potentiale für weitere technische Optimierungen analysiert.

Deutsch-niederländisches Netzwerk für mehr Wettbewerbsfähigkeit und Innovation

Bei Kaffee und Kuchen konnten die Teilnehmenden im Anschluss noch viele Fragen klären und ihr Netzwerk ausbauen. Der grenzüberschreitende Austausch und die bessere Vernetzung sollen zu mehr Inspiration und Zusammenarbeit beitragen, sodass auch die Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft im Agrobusiness der Grenzregion gestärkt wird. Das Agropole-Projekt wird im Rahmen des INTERREG-Programms Deutschland-Niederland durchgeführt und durch die Europäische Union, das MWIDE NRW und die Provinz Limburg gefördert.

 

Von links: Klaus Karl (Berater Wasserrahmenrichtlinie, Landwirtschaftskammer NRW), Marcel Claus (Gemeinde Venray, Agropole-Projekt) Peter Dercks und Dr. Anke Schirocki (Agrobusiness Niederrhein e.V., Agropole-Projekt)

 

  

   

  

 

Dieser Bericht wurde im Rahmen des Agropole-Projekts verfasst. Das Projekt ist Teil des INTERREG-Programms Deutschland-Nederland. Es wird mitfinanziert durch die Europäische Union, die Provinz Limburg und das MWIDE NRW. Ziel des Projekts ist es, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Agrobusiness zu fördern, um die Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft der Branche zu stärken.

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