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Dominik Janssen, Gärtnerei Edelrot, und Dr. Anke Schirocki, Agrobusiness Niederrhein, beim Betriebsrundgang und fachlichen Austausch in der Gärtnerei in Viersen
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Neues Mitglied

EDELROT steht für frische, regionale Erdbeeren – Die Gärtnerei aus Viersen ist jetzt Mitglied bei Agrobusiness Niederrhein

Hinter dem Firmennamen „EDELROT“ verbirgt sich die Gärtnerei der Familie Janssen in Viersen. Hier werden auf 13 Hektar Erdbeeren herangezogen und von April bis Anfang Dezember geerntet. „Wir machen die besten Erdbeeren in Deutschland“, sagt Dominik Janssen mit einem Lächeln im Gesicht und dem Wissen, dass er diese Aussage mit anderen Gärtnern diskutieren müsste. Ziel ist es, hochwertige und vor allem schmackhafte Erdbeeren für den Einzelhandel zu erzeugen. Diese liegen entweder am Tag nach dem Pflücken oder, wenn sie über ein Zentrallager gehen, am zweiten Tag nach der Ernte im Geschäft. „Dann können sich die Kunden über Erdbeeren in gute Qualität freuen, die weitere drei bis vier Tage frisch bleiben“, fügt er hinzu.

Vater Volker Janssen hat den Betrieb von seinen Eltern übernommen, die bereits Gemüse angebaut haben. 1994 fing er an, Tomaten im Gewächshau zu produzieren. Mit steigenden Heizkosten und wachsendem Investitionsbedarf kam dann 2020 der reine Umstieg auf Erdbeeren. Heute sind sie Erdbeerspezialisten mit 5 Hektar geschütztem Anbau unter Glas, 4 Hektar im Folientreibhaus, 4 Hektar Folientunnel und 8 Hektar Freilandfläche für die Jungpflanzenproduktion.

Der geschützte Anbau ermöglicht es, insbesondere im Frühjahr und im Herbst am Markt zu sein. In den Sommermonaten wird die Produktion reduziert, da in diesen Monaten die Erdbeeren von den Freilandflächen anderer Produzenten kommen. 2,5 Millionen Jungpflanzen werden jedes Jahr selber herangezogen. „Da wissen wir, dass wir gute Qualitäten haben, und können die Pflanzen akkurat nach Größe und Stärke sortiert einlagern“, erklärt Dominik Janssen Dr. Anke Schirocki, Geschäftsführerin, und Kathrin Poetschki, Projektkoordinatorin von Agrobusiness Niederrhein. Nach einer Wachstumsperiode im Sommer im Freiland kommen die Jungpflanzen ins Kühllager. Je nach gewünschtem Zeitpunkt der Ernte werden die Pflanzen dann aus dem Kühllager geholt und gepflanzt. „Damit ist es möglich, einen langen Angebotszeitraum abzudecken“, fügt Janssen hinzu.

Das Thema nachhaltige Wirtschaftsformen nimmt bei Edelrot einen hohen Stellenwert ein und wird kontinuierlich weiterentwickelt. Die Hauptenergieerzeugung läuft über eine Biomassebefeuerungsanlage, die mit Hackschnitzeln betrieben wird. Auf der Basis von Biomethangas wird über ein Blockheizkraftwerk ebenfalls Wärme erzeugt. Auch Photovoltaikanlagen tragen zur Stromversorgung bei.

 In den Gewächshäusern werden Nützlinge eingesetzt. Sie tragen auf ganz natürliche Weise zur Reduktion des Schädlingsbefalls bei. „Das ist erst seit ein paar Jahren möglich“, erklärt Janssen, „denn die Entwicklung geht hier ganz schnell voran.“

Sein Vater experimentiert mit Miscanthusgräsern, auch Elefantengras genannt, die er auf dem Gelände der Gärtnerei für Versuchszwecke anpflanzt. Sein Ziel ist es, das Pflanzensubstrat nachhaltiger zu gestalten. „Aktuell setzen wir bereits Cocosfasern ein und sind damit schon nachhaltiger als bei der Verwendung von Torf. Die Cocosfasern haben aber lange Transportwege hinter sich. Daher könnte lokal angebauter Miscanthus eine Alternative werden.“

Dominik Janssen ist interessiert an neuen technischen Entwicklungen. Es gibt bereits Roboter, die durch die Pflanzenreihen fahren und über UV-Strahlung Pilzsporen beseitigen, die Pflanzenkrankheiten auslösen können, oder Ernteroboter, die die empfindlichen Früchte pflücken. Leider sind diese Technologien noch nicht ganz praxisreif, aber er ist überzeugt, dass sie in Zukunft eine wichtige Rolle spielen werden.

Der Verein Agrobusiness Niederrhein greift in seiner Arbeit innovative Themen aus dem Agrobusiness auf und vermittelt Wissen und Ansprechpartner dazu aus der Region. Als Mitglied hat Janssen die Möglichkeit, diese Veranstaltungen zu besuchen und selbst Wünsche für Themen zu äußern. „Der Betrieb ist in seiner Größe und modernen Ausrichtung hoch spannend“, sagt Dr. Anke Schirocki, „und ein Betriebsbesuch wird sicher auf großes Interesse bei den Mitgliedern von Agrobusiness Niederrhein stoßen“, fügt sie hinzu. „Jedes neue Mitglied bringt neue Impulse für den Austausch und bereichert so das regionale Netzwerk der Branche Agrobusiness am Niederrhein“, erläutert die Geschäftsführerin des Vereins. 

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Dominik Janssen, Gärtnerei Edelrot, und Dr. Anke Schirocki, Agrobusiness Niederrhein, beim Betriebsrundgang und fachlichen Austausch in der Gärtnerei in Viersen

 

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Eine der letzten roten Erdbeeren des Jahres im November bei Edelrot in Viersen.