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Dirk Unsenos (links) und Timo Peraglie (rechts) der Firma ISIS IC aus Wesel arbeiten im Innovationsprojekt „Digital Talking Tree“ gemeinsam mit John van Helden von Yookr aus Horst in den Niederlanden,
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Aus dem Projekt "Agropole Innovates"

„Agropole Innovates“ stellt vor: „Digital Talking Tree“ digitalisiert Prognosemodelle zur frühzeitigen Erkennung von Krankheiten und Schädlingen in Baumschulkulturen

Wer die Ursachen kennt, die Pflanzenkrankheiten auslösen, kann frühzeitig und vorsorglich Maßnahmen ergreifen und damit eine Ausbreitung verhindern oder einschränken. Pflanzenschutzmittelanwendungen können dadurch reduziert und die Pflanzengesundheit kann verbessert werden.

Im Obstbau haben sich derartige Prognosemodelle für Pflanzenkrankheiten bereits bewährt. Dabei sind Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Windaktivitäten die wichtigsten Parameter, die einen Einfluss darauf haben, ob z.B. Apfelbäume vom Echten Mehltau befallen werden oder nicht.

Was schon für den Obstbau funktioniert, soll nun auch für einige Pilze und Schadinsekten erarbeitet werden, die typischerweise in Baumschulgewächsen auftreten. Ziel ist es, durch eine präzisere Vorhersage des Auftretens von Krankheiten und Schädlingen im Alleebaumanbau Gegenmaßnahmen effektiver einleiten zu können.

Die Firmen Yookr aus Horst (NL) und ISIS IC aus Wesel befassen sich mit IoT-Technologie, Sensorik und Softwareentwicklung. Während ISIS IC dieses Wissen im Alltag in vielseitigen Anwendungsbereichen einsetzt, konzentriert sich Yookr besonders auf den Gartenbau. Im Rahmen des deutsch-niederländischen Interreg-Projekts „Agropole Innovates“ arbeiten die beiden Unternehmen gemeinsam an einem Innovationsprojekt mit dem Titel „Digital Talking Tree“. Ziel hierbei ist es, Informationen über den Gesundheitszustand von Bäumen in Baumschulen sowie Umgebungsfaktoren wie Temperatur, Feuchtigkeit, Wind, Licht und andere über Sensoren zu erfassen und daraus ein Prognosemodell abzuleiten, das frühzeitig auf kritische Situationen aufmerksam macht, die eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Krankheiten oder Schädlingen aufweisen. So sollen Baumschulen in die Lage versetzt werden, ein höheres Risiko für einen Befall früher zu erkennen und entsprechend früher mit Gegenmaßnahmen reagieren zu können. Außerdem können Ursachen statt Symptome bekämpft werden. Langfristig sollen Pflanzenschutzmaßnahmen so optimiert werden, dass möglichst weniger konventionelle Mittel notwendig sind und die Baumschulen von gesunden Baumbeständen profitieren.

Die Daten für das digitale Prognosemodell erhalten Yookr und ISIS IC aus den Versuchen eines weiteren Modellprojekts namens „Pro Healthy Tree“, in dem die Baumschule Baum & Bonheur aus Nettetal und die Consultingfirma Compas Agro aus Venlo durch Versuche Erkenntnisse über die Korrelation verschiedener Umgebungsfaktoren und dem Auftreten von Krankheiten und Schädlingen sammeln sowie verschiedene Pflanzenschutzmaßnahmen auf ihre Wirksamkeit testen.

Neben klassischen Wetterdaten sollen auch das Wachstum der Bäume sowie deren Saftfluss berücksichtigt werden, um Informationen über die Gesundheit und Entwicklung der Bäume zu erhalten. Außerdem wird die Software so programmiert, dass auch menschliche Beobachtungen und Interventionen dokumentiert und in die Berechnung der Prognosen einbezogen werden. „Wir wollen einen Großteil der Daten automatisch über Sensoren erfassen, aber für ein digitales Tool ist es genauso wichtig, menschliche Beobachtungen einfließen zu lassen. Auch Hinweise darauf, an welchen Tagen beispielsweise Pflanzenschutzmaßnahmen ausgeführt wurden, sind wertvolle Informationen, die eine bessere Interpretation des späteren Datenverlaufs ermöglichen“, erklärt Timo Peraglie von der Firma ISIS IC.

Stärkere Vernetzung und Innovationskraft durch Agropole Innovates
Digital Talking Tree ist eines von vier Innovationsprojeken, die im Interreg-Projekt Agropole Innovates realisiert werden. Ziel von Agropole Innovates ist es, die Innovationskraft des Agrobusiness zu erhöhen. Damit soll nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen dieser Branche in der Grenzregion gestärkt werden, es werden auch konkrete Lösungen für unternehmerische sowie gesamtgesellschaftliche Herausforderungen entwickelt. Agropole Innovates und alle vier Innovationsprojekte werden im Rahmen des Interreg VI-Programms Deutschland-Nederland durchgeführt und mit 2,025 Mio. Euro durch die Europäische Union, das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes NRW (MWIKE NRW), das Niedersächsische Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung (MB Niedersachsen), das niederländische Wirtschaftsministerium (EZK) sowie die Provinz Limburg mitfinanziert.

 

 

Finanzierung des Projekts Agropole
Das Projekt Agropole Innovates hat noch eine Laufzeit bis einschließlich August 2026 und wird neben den Eigenanteilen der Projektpartner im Rahmen des Interreg VI-Programms Deutschland-Nederland durchgeführt und mit 2,025 Mio. Euro durch die Europäische Union, das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes NRW (MWIKE NRW), das Niedersächsische Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung (MB Niedersachsen), das niederländische Wirtschaftsministerium (EZK) sowie die Provinz Limburg mitfinanziert.