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v.l. Matthias Stackebrandt, Hubert Janßen, Dr. Anke Schirocki, Raphael Janßen und Marek Janßen
Projekt Regional Skills Labs

Rückblick: "IT-Sicherheit auch ein Thema im Gartenbau" im Gartenbaubetrieb Janßen

Die Digitalisierung steckt heute in fast allen Arbeitsprozessen der deutschen Wirtschaft und das gilt auch für den Gartenbau am Niederrhein. Das konnten die Teilnehmer der Veranstaltung zum Thema IT-Sicherheit im Gartenbaubetrieb von Janßen in Kevelaer erleben, zu der das Netzwerk Agrobusiness Niederrhein e.V. zusammen mit der Sparkasse Krefeld eingeladen hatten. „Unsere Maschinen sind technisch auf dem neusten Stand“, sagt Raphael Janßen, „und natürlich sind sie auch an das Internet angeschlossen, wenn es um Service und Wartung geht.“  Nicht nur bei den Produktionsprozessen, sondern ganz besonders bei der Abwicklung aller Bürotätigkeiten, steht die IT-Sicherheit ganz weit vorn. Da gibt es Abläufe, die einfach nicht stillstehen dürfen, sonst gerät ein ganzes Unternehmen in existenzielle Gefahr.

Trotz tropischer Hitze waren über 30 Teilnehmer nach Kevelaer gekommen, um von Volker Wassermann, von der Firma bridge4IT aus Geldern, zu hören worauf man bei einer Datensicherung achten muss und wie man sich vor einem Verschlüsselungstrojaner schützen kann. Matthias Stackebrandt, Sparkasse Krefeld aus Geldern, begrüßte die Teilnehmer und wies darauf hin, dass auch bei der Sparkasse Krefeld Datensicherheit beim Internetbanking einen sehr hohen Stellenwert hat.

Wassermann stellte gleich zu Beginn seines Vortrags heraus, dass die Datensicherung im Betrieb von herausragender Bedeutung ist. Ob die Datensicherung in der Cloud bei einem externen Anbieter liegt oder auf der Festplatte unter dem Bett verstaut wird, wichtig ist regelmäßig zu prüfen, ob sich die gesicherten Daten auch wiederherstellen lassen. „Wenn man erst im Notfall herausfindet, dass die Sicherung zwar vorhanden aber nicht vollständig ist, ist es bereits zu spät“, sagt Wassermann. „Die Sicherungen sollten mehrere Monate rückwirkend aufbewahrt werden“, fügt er hin. Der Grund sind die komplexen Funktionsweisen von Verschlüsselungstrojanern, die ihr Schadprogramm z.B. über Makros in Word und Excel auf den Computer bringen, dort kleine Programme ausführen und sich dann als Schadsoftware mehrere Monate auf dem Rechner versteckt halten. Das ursprüngliche Schadprogramm kann dann vom Virenscanner bereits vernichtet sein, wenn das ausgeführte Programm seine Wirkung zeigt. Dann wird irgendwann der Zugang zu den Daten gesperrt und eine Zahlungsaufforderung zur Freigabe der Daten erfolgt. „Bekommt man dann auch die Daten wieder frei gegeben, wenn man gezahlt hat“, fragte ein Teilnehmer. „Man sollte grundsätzlich nicht zahlen und auf die Datensicherung zurückgreifen. Aber die Hacker sind professionell aufgestellt, es kommt vor, dass sie auf eine Referenzliste ihrer Opfer hinweisen, die eine Zahlung bestätigen können“, berichtet Wassermann.

Den Hackern keine Chance geben: das muss das Ziel sein. Passwörtern kommt dabei eine Schlüsselrolle zu. Passwörter gehören nicht unter die Schreibablage. Mitarbeitern sollte bewusst sein, dass sie möglicherweise über Anwendungen im Betrieb oder zu den Passwörtern ausspioniert werden könnten und wenn ein Mitarbeiter das Unternehmen verlässt, müssen die Passwörter sofort ausgetauscht werden.

 

Neben Hackern sind weitere Ausfallrisiken zu berücksichtigen. Dazu gehören Überschwemmungen, Nagetierschäden an den Kabeln und Überspannungsspitzen, die ganz normal im Netz vorkommen oder durch Blitzschlag ausgelöst werden. Ein Teilnehmer konnte davon berichten. Erst vor zwei Wochen hatte ein in mehreren Kilometern Entfernung eingeschlagener Blitz über die Telefonanlage sein gesamtes System zum Erliegen gebracht. Dann gilt es alle Daten zur Hand zu haben, um z.B. den Festnetzanschluss auf das Handy umzuleiten. „Bis heute spüren wir noch die Auswirkungen und noch immer läuft nicht alles rund“, fügt er hin.

 

Anschließend führte Raphael Janßen zusammen mit seinem Vater Hubert und Bruder Marek durch den Betrieb. Auf den hoch modernen Anlagen wachsen insbesondere Lavendel und Callunen. Die Qualität der Produkte hat höchste Priorität und mit Innovationen in Sorten und Produktionsverfahren bleiben die Produkte von Gartenbau Janßen am Markt gefragt. Matthias Stackebrandt von der Sparkasse Krefeld ist zufrieden mit der Veranstaltung. „Es ist wichtig, das Thema IT-Sicherheit immer wieder in Erinnerung zu rufen“, meint er. Dass das die Unternehmen auch so sehen, hat die gute Beteiligung gezeigt. Dr. Anke Schirocki, Geschäftsführerin von Agrobusiness Niederrhein e.V. bewertet die Veranstaltung ebenfalls positiv. „Als Netzwerk ist es uns wichtig, auch zu Themen wie IT-Sicherheit zu informieren und eine Plattform für Austausch und Kommunikation zu bieten“, fügt sie hinzu.

 

 

 

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