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Stefan Rütten leitet zusammen mit seinem Bruder Thomas (nicht im Bild) den Familienbetrieb.
Unternehmen aus der Grenzregion stellen sich vor

Schnittblumen vom Niederrhein aus der Gärtnerei T. & S. Rütten in Meerbusch

Die Gärtnerei Rütten, geführt von den Brüdern Thomas und Stefan Rütten, wurde 1965 als reiner Schnittblumenbetrieb in Mönchengladbach gegründet. Seit 1992 ist der Familienbetrieb in Meerbusch ansässig und vor allem auf die Produktion von Amaryllis für den deutschen Markt spezialisiert. Auf einer Gewächshausfläche von 14.500 m² werden hier acht Sorten Schnittamaryllis produziert. Amaryllis – auch Ritterstern genannt – freuen sich besonders zur Weihnachtszeit großer Beliebtheit. Es gibt sie in den Farben Rot, Rosa und Weiß.

Der Betrieb vermarkten den Großteil der Amaryllis-Produktion über die Veiling Rhein-Maas in Straelen-Herongen. Die Amaryllis der Firma Rütten werden in Deutschland mit dem Lizenz Logo „Natürlich Niederrhein“, welches von Agrobusiness Niederrhein e.V. auf den Markt gebracht wurde, vermarktet. Das wird vom Verbrauchern sehr gut angenommen, die so erkennen, wo die Pflanzen herkommen.

Darüber hinaus werden zwischen Mai und November auf einer Freilandfläche von 15 Hektar Dianthus barbatus (Bartnelke), Callistephus chinensis (Sommeraster), Campanula glomerata (Knäuel-Glockenblume), Tanacetum parth (Wucherblume), Solidago (Goldruten) und Hypericum (Johanniskraut) produziert. Der Absatz dieser Schnittblumen läuft über die Niederlande, genauer gesagt über Royal FloraHolland. Rütten ist seit sechs Jahren Mitglied der Genossenschaft. Für Rütten ist ein Wirtschaften ohne den niederländischen Absatzmarkt kaum noch denkbar.

Die Zusammenarbeit mit den Niederlanden klappt sehr gut. „Gelegentlich gibt es Sprachprobleme, die jedoch bis heute immer gelöst wurden“, berichtet Betriebsinhaber Stefan Rütten. Das Interesse der Niederländer an dem deutschen Betrieb ist sehr groß. Regelmäßig finden Betriebsbesichtigungen mit niederländischen Gästen bei Rütten statt, um sich gegenseitig zu informieren und auszutauschen. Täglich steht man in Kontakt um die Warenabnahme zu sichern.  

Auch das Thema Nachhaltigkeit geht an den Brüdern nicht vorbei. Sie liefern ihre Schnittblumen größtenteils in Pfandcontainern aus, die immer wieder dem Kreislauf zugeführt werden. Gleichzeitig stellt der Betrieb kontinuierlich auf biologischen Pflanzenschutz um.

 Rütten_Blumen

Die Produktion der Schnittblumen ist sehr arbeitsintensiv. Wie viele Betriebe aus Landwirtschaft und Gartenbau mit arbeitsintensiven Produktionszweigen, sind auch Thomas und Stefan Rütten auf die Hilfe von Saisonarbeitskräften aus dem Ausland angewiesen. Geeignete Arbeitskräfte in Deutschland zu finden, ist schwer. Stattdessen pflegen sie seit vielen Jahren Kontakt zur einer Gruppe von Arbeiterinnen und Arbeitern aus Rumänien. Während den Anfängen der Corona-Pandemie kam es im Frühjahr 2020 zu Schwierigkeiten, denn die rumänischen Arbeitskräfte durften nicht eigenständig über den Landweg nach Deutschland einreisen. Diese waren aber unter anderem für Pflanzarbeiten in dieser Zeit unabdingbar. Als das Einfliegen von Saisonarbeitskräften schließlich von der Regierung erlaubt wurde, entschieden sich die Brüder kurzerhand, ihre ausländischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf Kosten des Betriebs einfliegen zu lassen. Nur so konnten sie größere Verluste im Betrieb vorbeugen.

Mitarbeiter und Betriebsnachfolger gesucht
Thomas und Stefan Rütten führen den Betrieb in zweiter Generation. Ihnen liegt viel daran, dass er auch in Zukunft bewirtschaftet wird. Jedoch gibt es in der nachfolgenden Generation kein Interesse an der Betriebsübernahme. Die Kinder haben sich beruflich anders orientiert und so bleibt noch unklar, was in Zukunft mit der Gärtnerei geschieht. Der Betrieb ist daher auf der Suche nach einem Gesellen oder Meister, der das Interesse und die Fähigkeiten mitbringt, um die Gärtnerei in Zukunft weiterführen zu können.

 

Dieser Bericht wurde im Rahmen des Agropole-Projekts geschrieben. Das Agropole-Projekt wird innerhalb des INTERREG-Programms Deutschland-Niederland durchgeführt und durch die Europäische Union, das MWIDE NRW und die Provinz Limburg gefördert.

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